Während die individuelle Identitätsbildung und damit die Bestimmung des eigenen Platzes in der Gesellschaft vorwiegend über den persönlichen Bezug zu Vorbildern (Eltern, Freundinnen und Freunde, berühmte Persönlichkeiten) und auf Basis der lokalen Verwurzelung erfolgt, sind im nationalen Kontext und damit in der Identitätsstiftung eines Landes historisch-kulturelle Faktoren bestimmend.
Von Mozart und Grillparzer bis zum Museumsquartier und den Wiener Festwochen – Identitätsstiftung erfolgt seit jeher über den Faktor Kunst und Kultur. Stadtgeschichte, Kunst und Kultur haben in Wien einen hohen symbolischen Wert, die Identität der Stadt ist dadurch geprägt, basiert gar darauf. Staatsführung und Politik haben dies stets erkannt und genutzt, insbesondere in Zeiten, die eine starke politische und gesellschaftliche Veränderung mit sich brachten, so auch in Österreich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Auch die Wienerinnen und Wiener selbst nennen stolz das kulturelle Erbe – die historischen Bauten und künstlerischen Zeugnisse, allen voran die Musik –, wenn es um „ihre“ Stadt geht. Für Touristinnen und Touristen ist der Kulturfaktor ein Hauptmotiv für ihren Besuch der Stadt.