Nach Süden, übers Gebirge!
In der Halle des alten Wiener Südbahnhofes stand bis 2012 eine geflügelte Löwenfigur aus Stein – diese Figur soll künftig auch im neuen Hauptbahnhof Platz finden – als Symbol für die Verbindung Wiens mit der Adria.
Italienische Kultur prägte Wien (vgl. Historisches Zentrum von Wien). Künstler und Gelehrte reisten bereits im Mittelalter nach Italien, andere pilgerten zum Papst nach Rom. Doch die Reise zu Fuß oder mit Kutschen war ein langwieriges Unterfangen und wenigen vorbehalten. Mit der Eisenbahn wurden aus Tagen Stunden, aus Monaten Tage. Reisen wurde ein Massenphänomen.
Das Eisenbahnzeitalter begann in Österreich 1837, von Wien ausgehend mit der Errichtung der Nordbahn. Nur wenige Jahre später wurde eine Linie nach Süden geplant – Ziel war Italien. Ein bis dahin unüberwindbares Hindernis stand der Realisierung entgegen: die Alpen. Am Semmering wurde zwischen 1848 und 1854 in nur sechs Jahren die erste Gebirgsstrecke der Welt errichtet. Wir bewundern heute nicht nur den Pioniergeist und die harmonische Linienführung sondern auch die zukunftsweisende Planung: Seit mehr als 150 Jahren ist die Strecke praktisch unverändert in Betrieb.