Ein Bischof schuf Platz für die Barockstadt

Er war ein absolut regierender Fürst und dennoch einer der populärsten Erzbischöfe in Salz- burg: Wolf Dietrich von Raitenau. Sein Machtbewusstsein drückte sich nicht nur in rigiden Regel- ungen zur Stadtverwaltung und zur Religionsausübung aus, sondern ebnete – im wahrsten Sinne des Wortes – den Weg für die Gestaltung der Stadt im Stile des Barock. Er ließ den durch einen Brand beschädigten Dom und 60 Wohnhäuser in der Stadt abbrechen, um Raum für eine Idealstadt mit vier Plätzen, einer Kathedrale und Palästen zu schaffen. Wolf Dietrich von Raitenau hinterließ nach 28-jähriger Regierungszeit eine große Baustelle, den Platz für die barocken Bauten, die heute Salzburg prägen.

Er hinterließ auch – trotz Zölibat! – 15 Kinder, die einer großen, bei der Salzburger Bevölkerung mit Sympathie betrachteten Liebe zur Bürgerstochter Salome Alt ent- stammten. Für sie und seine Kinder errichtete er als Wohnsitz das Schloss Altenau, den späteren Sommersitz der regierenden Erzbischöfe, bekannt als Schloss Mirabell.