Der Neusiedler See ist der am westlichsten gelegene europäische Steppensee. Die Vielfalt des Naturraumes ist für Europa einzigartig, weil hier Pflanzen und Tiere aus drei ganz unterschiedlichen Lebensräumen vertreten sind. Wir finden Lebewesen, die für die Steppen des kontinentalen Europas typisch sind, wärmeliebende Arten aus dem submediterranen Raum aber auch Vertreter der subalpinen Flora und Fauna. Gespeist wird der 320 km² große See vor allem durch Niederschläge und nur zum geringen Teil durch recht kleine Flüsse. Die natürlichen Wasserstandsschwankungen führten in historischer Zeit zum Anwachsen bis hin zu einer Größe von 500 km². Der See trocknete aber auch mehrmals aus. Im schlammigen Wasser leben heute Karpfen, Barsche, Hechte und Welse. In den letzten Jahrzehnten wurden auch „Aliens“ ausgesetzt. Dazu zählte der Aal oder der Amur. Diese problematische Vorgangsweise – fremde Arten können die heimische Fischfauna verdrängen – wurde längst eingestellt, Aale aus dem Neusiedler See gibt es kaum mehr.