Die UNESCO will mit den Welterbestätten ein besseres Verständnis für die unterschiedlichen Kulturen fördern. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte zeigt, dass Toleranz und Frieden in jeder Generation neu erarbeitet werden müssen. Graz liefert dafür zahlreiche Impulse – als Ort der Begegnung, als Drehscheibe zwischen Kulturen aber auch als wehrhaftes Bollwerk und Ort religiös motivierter Auseinandersetzungen.
„Graz macht den Eindruck, als ob man zum Frieden käme aus dem Krieg", meinte Franz Grillparzer. Die Stadt ist auch heute ein friedlicher Ort, zumindest in der Altstadt und auf der Burg scheinen die Uhren wirklich ein klein wenig langsamer zu gehen als anderswo.

So friedlich uns Graz – seit 2001 Stadt der Menschenrechte – heute auch scheint, es war immer eine wehrhafte Stadt. Gefahr drohte insbesondere durch die Erober- ungszüge der Türken, später durch die Truppen Napoleons. Spuren der ehemaligen Befestigungs- anlagen, vor allem aber die umfangreiche Waffensammlung im Zeughaus erinnern an diese Bedrohungen.
Die Stadt Graz hat sogar ein eigenes Friedensbüro eingerichtet. Dieses Büro ist eine Bildungseinrichtung, die bei Friedens-, Entwicklungs- und Menschen- rechtsthemen berät, Projekte organisiert und Publikationen herausgibt.